Oh, Tiefe des Reichtums …!– Von Stefanie (32 J.)
Panorama-Nachrichten – Dezember 2024
„Ach, weisst du, Stefanie, Kinder zu bekommen ist die beste Investition, die man tätigen kann. Was ich aber heute anders machen würde: Ich würde Jesus noch viel MEHR und BEDINUNGSLOSER vertrauen.“
Ich war im Telefongespräch mit der Familienfreundin und ehemaligen Haushaltshilfe meiner Eltern. Was unsere Familienfreundin wehmütig beklagte, hatte mein Schwiegerpapa Ivo an einem letzten OCG-Treffen so unglaublich faszinierend erläutert. Er hat es auf die ganz grossen, globalen Dinge gedeutet. Aber wie immer, lässt sich das Wort Gottes auch eins zu eins in meinem kleinen Alltag anwenden – oder ist es gar die Übung für das „ganz Grosse“ da draussen in der Welt?
Röm. 11,33: „Oh Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes. Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege.“
Ivo: „Dieses Wort sagt überhaupt nicht, dass unser Reichtum in Christus, den wir brauchen, unerforschlich im Sinne von unzugänglich ist. Dieses Wort sagt, dass unser Reichtum in Christus derart ist, dass wir ihn in alle Ewigkeiten erforschen und dabei nie zu einem Abschluss gelangen können, weil es so viel Neuland im Geist gibt. Es gibt so viele abenteuerliche Zusammenhänge, so viele Kräfte, so viele Begabungen und endlos übernatürliche Möglichkeiten, die noch kein Mensch je berührt hat oder auch nur schon in kühnsten Träumen erahnt hat. Römer 11,33 betont also nicht die Unmöglichkeit, sondern ermutigt uns, gerade in solch wirren Zeiten wie jetzt, reichlich Neuland einzunehmen. Gerade in solchen Zeiten, wo man gefühlt nichts richtig, sondern immer nur alles falsch machen kann. Genau in dieser Zeit gilt dieses Wort.“
Die Erfahrung unserer Familienfreundin und die Worte von Ivo gaben mir Anlass zu neuem Vertrauen:
Ich bin mit unserem vierten Kind im fünften Monat schwanger (Geburtstermin Mai 2025). Ich hatte mir zwar ein viertes Kind gewünscht, doch als ich dann aufgrund einer Übelkeitswelle realisierte, dass ich schwanger bin, sank ich innerlich ab. Von meinen vorherigen Schwangerschaften kannte ich es: Ab der achten Schwangerschaftswoche war ich mit zwölf Wochen Übelkeit, vom ersten Aufwachen bis zum Einschlafen, geplagt. Es war für mich jedes Mal kein wirklich schöner Schwangerschaftsstart. Und dann erst die Erinnerung an mein misslungenes, letztes Wochenbett und die umkämpfte Stillzeit mit Elina. „HERR, dafür hab’ ich einfach keine Kraft! Wie soll ich das nur schaffen …?“
Nach dem besagten Telefonat und mit diesem kostbaren Wort „bewaffnet“, stellte ich mich meiner Schwachheit. Ich war wieder zurückerinnert an das Volk Israel, das vor lauter wilden Tieren und Feinden das wunderbare verheissene Land nicht betreten wollte und sich stattdessen für 40 Jahre schwitzende Wüste, Pein und Hungersnot entschieden hatte. Dieser Entschluss, dem HERRN in all meinen Beschwerden und trotz all meinen Ängsten und Befürchtungen zu vertrauen, entschlüsselte ganz neue Kräfte und Wege.
So ergab es sich, dass ich Unterstützung für die Kinder und im Haushalt erhielt. Jeden Freitag kommt nun eine liebe Freundin aus der OCG. Eine weitere OCG-Schwester hatte es aufs Herz bekommen, mich zwei Tage pro Monat zu unterstützen. Und zusätzlich bekam ich fast jeden Samstag Besuch von ein oder zwei Mädchen, die mit meinen Kindern spielten.
So schwand sogar meine Übelkeit für jeweils zwei oder drei Tage, nachdem ich Unterstützung erhalten hatte, und ich konnte meinen Alltag sogar mal ohne die bekannte Übelkeit bestreiten. Ein ganz neues Lebensgefühl! J Dass es so etwas gibt, hatte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vom HERRN erhofft.
Zusätzlich wurden auch meine zwei älteren Mädchen, Tiffany (vier J.) und Janice (zwei J.), im Herzen bewegt, mich zu unterstützen. Eines Abends plagte mich meine Übelkeit so sehr, dass ich nicht wusste, wie ich den Abend landen könnte. In der Wohnung verteilt lagen überall Socken, Spielsachen oder andere Dinge herum, und die Wäscheberge türmten sich. So erzählte ich Tiffany und Janice von meiner Not, meiner Übelkeit und meinen Pflichten und bat sie, nun ganz brav und schnell ins Bett zu gehen. Tiffany setzte sich auf meinen Schoss, streichelte mich und meinte: „Mami, ich möchte nicht, dass du eine Last hast, ich möchte dir bei ALLEM helfen!“ Ich spürte eine liebliche Freudigkeit bei Tiffanys Worten und wusste, dass sie sich dieses Mal nicht vor dem Ins-Bett-Gehen drückte. J Janice war nun in gleicher Weise angefacht, und nach einer liebevollen Umarmung düsten die Kleinen los. Die Fetzen flogen und in fünf Minuten war die Wohnung aufgeräumt und alles an seinem Plätzchen. Ich war baff. Dann wollten sie noch unbedingt die Wäsche sortieren und anschliessend auch noch zusammen Wäschekörbe in den Keller tragen (ich durfte die Anweisungen vom Sofa aus geben, denn mir war noch immer sehr übel). Plötzlich waren die „Berge“ von Arbeit geebnet, wir alle überglücklich, und die Mädchen schliefen in wenigen Minuten zufrieden ein. Ich war berührt und dankte dem HERRN von Herzen!
Wie froh bin ich, dass der HERR mich gerade durch neue Schwachheiten wieder herausgefordert hat, IHM zu vertrauen und die Tiefen Seines Reichtums zu erforschen. In meiner Schwachheit zu erfahren, wie ER alles noch besser und schöner macht und dies in einer so lieblichen Weise, ist einfach nur gigantisch!
Ich möchte diesen nie endenden Reichtum Gottes im Alltag ergründen, auch wenn ich dadurch immer wieder in die Schwachheit geführt werde.
Bist Du dabei?
Deine Stefanie
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