Panorama-Nachrichten – Dezember 2021

„Hinabgeführt-Werden“
Rundbriefbeitrag von Jan-Henoch, 26 J.

Mein Papa hat an der letzten Online-Veranstaltung (Prophetisches Treffen) uns Menschen geoffenbart, dass jeder Mensch, das meint ALLE(!), Söhne Gottes sind und dass wir uns in einem Entwicklungsprozess zu diesen Söhnen Gottes hin befinden. Auch lehrte er uns, was die Funktionsweise dieser ist, z.B.: „Götter bemessen den bevorstehenden Erfolg am Mass ihres Hinabgeführt-Werdens. Du kommst in eine innere Krise. Plötzlich wird es dunkel. Plötzlich siehst du es nicht mehr. Plötzlich wirst du durchdrungen mit allen möglichen Empfindungen, Ängsten, Zweifeln womöglich, oder Bedrängnissen. Nimm, was du willst. Je höher dieses Mass ist, das einfach so auf dich einstürzt, desto mehr weisst du als Sohn Gottes, dass etwas Grossartiges bevorsteht.“

So ein Hinabgeführt-Werden erlebte ich diesen Sommer während meinem dreiwöchigen Wiederholungskurs in der Schweizer Armee. Ich war für drei Tage mit einer Gruppe an einem sehr schönen Ort, um dort für andere Rekrutenschulen diverse Transporte und logistische Bedürfnisse zu stillen, was in sich sehr spannend war. Doch meine neuen Armee-Kameraden „fluchten“ wie die Berserker und redeten dauerhaft unschön. Die Gesamtatmosphäre war so erdrückend und gottfern. Ich schwieg (im Vergleich zu anderen Situationen) meinen Kameraden gegenüber und kam unter eine geistige Decke, die mich in Windeseile in eine massive Schwermut versetzte. Einer machte sich dazu noch lustig übers Beten und redete Gott schlecht.

Zudem „durfte“ ich mein Zimmer mit ca. zehn Männern teilen, welche alle jeweils am Abend bis spät in die Nacht „beim Bier“ waren. Ich lag im Bett und war grad so am Einschlafen. Da ging die Tür auf und somit begann eine „After-Party“ im Zimmer … Meine neuen Kameraden kannten kein Gesamtbewusstsein … Sie hatten sich sichtlich nicht mehr unter Kontrolle und so hallten laute Stimmen und Geräusche durchs Zimmer. Summarisch eine gellende Leere. Bevor sie sich zu Bett begaben, mussten sie noch über meinem Bett eine fette Ladung Desinfektionsmittel absprühen, wodurch ich die darauffolgenden Tage immense Beschwerden hatte … Ich fand mich in einer unglaublichen Gottferne wieder und wurde konfrontiert und identifiziert mit dem Tod in dieser Schöpfung. Rein äusserlich hätte ich an keinem „schöneren“ Ort Dienst leisten können, doch innerlich war es für mich die reinste Tortur.

Der nächste Tag ging im selben Stil weiter. Kurzgefasst nutzten meine Kameraden jede Gelegenheit aus, das zu machen, was sie wollten. Wir waren dienstlich ja gemeinsam unterwegs, aber sie kurvten in der ganzen Gegend rum und besuchten nebenbei schönste Orte usw. Egal, wie schön diese Orte auch gewesen waren, ich fühlte mich wie „lebendig“ tot – ohne den Herrn.

Ich zog mich zurück und schrie nur noch zu Gott und rang um mein Leben. An demselben Abend waren dann alle Kameraden wieder beim Bier und ich alleine. Als ich dann meiner Mama mein Herz ausschüttete, begann ich am Telefon zu heulen und zu schluchzen, weil diese Atmosphäre sich so schlimm anfühlte … (Was für einen Himmel darf ich doch zu Hause und in der OCG erleben!!!) So nutzte ich den Abend, um vor Gott zu stehen und in diesem Prozess des Hinabgeführt-Werdens dem HERRN tiefer zu begegnen. Auf einmal gingen mir die Kronleuchter auf und der GLAUBEN GOTTES floss wieder in meinen Adern. Ich begann zu begreifen: „Hey, die Erde ist des HERRN und ALLES, was sie erfüllt!“ Auf einmal sah ich meine Kameraden wie kleine Kinder, die der Herr noch erziehen wird … 🙂 Ich fühlte mich wieder ganz leicht und lag zufrieden und ruhig in meinem Bett.

Dann ging dasselbe Szenario wieder von vorne los, dieses Mal einfach noch heftiger … 🙂 Meine Kameraden kamen zu später Stunde vom Bier zurück und schmissen Gegenstände durchs Zimmer, versteckten einander die Materialien … Sie warfen sich gegenseitig schmutzigste Wörter an den Kopf. Von Rücksicht und einem Umgang des Herzens war keine Spur. Zum Glück war ich wieder im Glauben! 🙂 Irgendwann stand ich auf, übernahm die Führung und sorgte für Ruhe und Ordnung im Zimmer. Ziemlich schnell lagen alle im Bett und das Licht wurde gelöscht. Als wir dann im Bett lagen und es ruhig war, entstand in mir die Wirkung, dass mir meine Kameraden einfach leidtaten und dass ich sie bemitleidete, wie sie leben. So öffnete ich einfach mein Herz ihnen gegenüber und liess es einfach vor allen raus und sagte ganz offen: „Irgendwie tut ihr mir voll leid … Ich bemitleide Euch … Kennt ihr wahre Glückseligkeit?!“ Und ihr glaubt es nicht, mit dieser einen Frage eröffnete sich eines meiner spannendsten und längsten Zimmer-Gespräche, das ich je erlebt hatte 🙂. Was an jenem Abend in jenem Zimmer im Tessin geschah, war einfach herrlich! Ich war nur noch am Predigen, Zeugnis geben, Bemessung leben und Fragen beantworten! Ich habe mich danach soooo gut gefühlt, obwohl ich mich da alleine durchringen musste … 🙂.

So gab der Herr das Gelingen, dass ich einfach alle Wirkungen der vergangenen ein bis zwei Tage in die Mitte legen und offen und ehrlich sagen konnte, dass ich total unglücklich war/wurde unter diesem Einfluss. Ich sprach die Wirkungen an von ihrem Umgang, der Atmosphäre, die von ihnen ausging, dieser Leere und legte einfach mal alles auf den Tisch. Auch, dass ich auf einmal begann, gleich zu denken und zu werden wie sie … Und dann ging, wie gesagt, die heisse Diskussion los, weil sie es nicht verstanden hatten, was ich meinte. So konnte ich gerade eine Bibelstelle zücken, auf die ich per Zufall an jenem Morgen in der Bücherlese gestossen war (Buch: Die Erkenntnis Gottes, Kapitel „Christus lernen“ – im Heiligtum!) und machte mit ihnen eine kleine Bibelschule, indem ich erklärte: „Ein natürlicher (seelischer) Mensch aber vernimmt nichts von dem Geiste Gottes, denn es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt und unterschieden wird …“ (1. Kor. 2,14-15). Aber eben auch, dass man es doch wahrnehmen kann! Dann rief aber einer laut durchs Zimmer: „Sasek, jetzt hast du grad gesagt, es geht nicht und jetzt sagst du, es geht doch?“ Und schon hatte ich das nächste Sprungbrett, um dem gesamten Zimmer die Wiedergeburt im Geist zu erklären. So durfte ich davon Zeugnis geben, dass Gott in jedem einzelnen Menschen lebt und – wie das vielleicht bei ihnen noch irgendwo in den hintersten Zimmerchen versteckt ist … Aber dass es darum geht, dass wir ♥ VERWANDELT ♥ werden durch die Erneuerung unseres Denksinnes! (Röm.12,2) Ja, wenn wir unseren Denksinn ändern, verwandelt werden, und Gott wieder uns ausleben kann, dann geht es eben doch!

Und dann ging wieder ein neuer Schub los. Einer nach dem anderen meldete sich und sagte: „Weisst du, wir hatten jetzt den ganzen Abend Frieden gehabt. Kaum waren wir hier zurück, hatten wir keinen Frieden mehr …“ Oder: „Sasek, wir haben Kameradschaft gepflegt … Da frage ich mich, hast du denn keinen Mangel oder Bedürfnis danach?“ 🙂 Ich war grad ein paar kurze Sekunden mit dem Rücken an der Wand, da Kameradschaft-Pflegen an sich ja wirklich etwas Gutes ist. Ich fragte den Herrn: „Was sagst Du jetzt hier dazu?!“ In Windeseile konnte ich es unterscheiden und konnte wieder mit der Bemessung die Fortsetzung finden und sagen, dass es doch gar nicht zusammenpasst, was sie gesagt hatten. Sie sagten, sie hätten den ganzen Abend Frieden miteinander gehabt … Was aber abgegangen war, als sie nur schon ins Zimmer gekommen waren, war alles andere als Frieden … Wie sie sich so schmutziges Zeugs um die Ohren geschmissen haben, Gegenstände durchs Zimmer flogen usw. usf. So konnte ich einfach Bemessung leben und sagen: „Das ist doch kein Friede oder wahres Leben!“, und sie dahingehend schulen, dass das wahre Leben auf einer geistlichen Ebene zu finden ist, und dass das meine Sättigung und somit wahre Erfüllung ist.

Summarisch erklärte ich ihnen dann in einer nächsten „Diskussionsrunde“ das ganze Leben im Geist, im Glauben und in der Übernatürlichkeit. Als sie zuvor noch ihren Lebensstil als normal und natürlich darstellen wollten, musste ich mich einfach nochmal deutlich ausdrücken und ihnen klar machen, dass das eben nicht natürlich ist. Mit diesem Satz waren alle getroffen und für einige Sekunden mäuschenstill … Und als das angeregte Gespräch wieder weiterging, spürte ich, wie der Geist darauf abzielte, dass ich jeden einzelnen Kameraden vom Herzen her an den Punkt führe, wo sie verstehen, wie der Hase läuft … 🙂 So durfte ich es einfach rauslassen und ihnen sagen:

„Schaut mal, so läuft es … Es kommt die Stunde, wo jeder einzelne hier drin noch nach Gott lechzen wird, weil er erkennt, dass er Mensch ist und Gott braucht! Ja, dass er (jeder hier drin) ohne Gott gar nicht leben kann, wie man ohne Luft nicht atmen kann!!!“

Es war einfach so cool, mit meinen Kameraden in Berührung und in den Austausch zu kommen. Als unter den Kameraden wieder die Diskussion losging, rief einer laut durchs Zimmer: „Leute seid ruhig, das ist spannend! Das ist spannend!“

Unglaublich vieles gäbe es noch zu berichten, was alles an Fragen kam in den erwähnten, angeregten Gesprächen und wovon ich alles Zeugnis geben durfte … Zum Schluss, als sie mich fragten: „Sasek, was erwartest du denn von uns!?“, durfte ich ihnen noch eine kleine Gesamtbewusstseins-Schulung geben 🙂. Ja, und so gingen wir dann irgendwann schlafen und ich war so frei und so dankbar, dass ich einfach diese neue Welt säen und verteidigen durfte!

Ich bin mir sicher, dass sie das nie vergessen werden und dass dieser Same zu Seiner Zeit aufgehen WIRD! Und das Geniale war, in den darauffolgenden Tagen war ich so in der Oberhand und meine Kameraden waren wie brave Hündchen! Sie sind einfach zum Nachdenken gekommen. Wieder zurück im alten Standort in Bern, verbrachten meine Kameraden dann im Zimmer ihre freien Stunden (zwar immer noch teilweise mit Bier 🙂), ABER in FRIEDEN und einer Harmonie! Kein dummes Wort hörte ich mehr. Als ich reinkam und gute Nacht wünschte, lösten sie sich bald mal alle auf und gingen in Frieden schlafen! 🙂 Es war, wie wenn nichts gewesen wäre!

Egal, wie schwer sich dieses Hinabgeführt-Werden auch angefühlt haben mag … „Götter bemessen ihren bevorstehenden Erfolg am Mass ihres Hinabgeführt-Werdens“, lehrte uns mein Vater und daran erkennt man, dass etwas Grossartiges bevorsteht! Und so war es für mich auch! Dutzende schöne Erlebnisse gäbe es noch zu erzählen von meinem diesjährigen Wiederholungskurs bei der Schweizer Armee … Dafür ist leider jetzt keine Zeit, aber ich hoffe, dass es uns Mut gibt, im Prozess des Hinabgeführt-Werdens dranzubleiben und nicht aufzugeben. Denn der Herr möchte Grossartiges durch uns – als Söhne Gottes – wirken!!


Euer Jan-Henoch

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