Was hat 1. Priorität? – Von Anna Sophia (28 J.)
Panorama-Nachrichten – Dezember 2025
Ich denke so gerne an die Zeit früher bei Papa und Mama in der Familie zurück und kann dabei so viel lernen. Zum Beispiel achteten Papa und Mama immer darauf, dass wir in der Familie bis zum Allerkleinsten runter als erste Priorität das LEBEN hatten. Ihnen war wichtig, dass es jedem gut ging, und dass keiner „durch die Maschen“ fallen musste. Sie waren immer DA für uns und rannten nicht alleine „in die Mission“ in alle Welt, um das Werk des Herrn auszuführen. Papas Vision war schon von Anfang an, dass er mit uns Kindern das LEBEN in die Welt tragen möchte („Die neue Welt beginnt zuhause“).
Wir sind mit den Eltern „in die Mission“ gegangen und wurden dabei wie von selbst verwandelt und machten Fortschritte. Wir haben z. B. schon als Kleinkinder gelernt, mit Papa und Mama mitzufliessen. (Heutzutage sieht man leider fast nur noch, wie Eltern gezwungenermassen mit ihren Kleinkindern mitfliessen L.) Das hat uns glückselig gemacht, und es haben sich unnötige Pubertätsprozesse in Luft aufgelöst, weil man nicht nur um SICH kreiste. Wir Kinder haben gelernt, offen zu sein für alles, zu geben, das Umfeld wahrzunehmen usw.
Aber sobald bei uns in der Familie das Leben, die Freude und die Kraft eingebrochen sind, sind wir stehen geblieben; auch wenn wir nicht mehr in den Prioritäten des LEBENS waren, und irgendwo etwas zu viel war. Das war unser Massstab! Sobald das hingegen wieder ausgerichtet und jeder falsche Stress entlarvt war, oder wenn man z. B. ein selbst auferlegtes Projekt auf Eis legte – dann war sofort wieder Leben da!
Genau diese Priorität und Lebensweise dürfen Ramon und ich mit unseren drei Kindern (vier, zwei und ein Jahr) erleben. Wir erleben in unserem Alltag so viel Freude und Spass, weil wir zusammen diesem Leben nachjagen und dadurch unseren Teil in den Organismus reingeben.
Die Kinder haben dadurch gelernt mitzufliessen. Gioia ist z. B. so fleissig und unterstützt mich. Sie sind schon jetzt GEBEND und strahlen dadurch eine Zufriedenheit aus. So viele mühsame Prozesse überhüpfen die Kinder einfach, weil sie im Lebensstrom zuhause und im Gesamten glücklich sind. Von anderen Müttern gehörte Phänomene, wie nächtlich schreiende Kinder, Macken beim Essen, Zornesausbrüche und dergleichen müssen wir nicht erleben! Danke, Jesus!
Aber es gibt immer DANN diesen Moment, wo die Kinder wie ausgewechselte Handschuhe sind und von null auf hundert „aus der Spur laufen“. Nämlich dann, wenn sich die Priorität bei mir verschiebt und ich im Unfrieden den Anliegen nachhetze. So spüren auch sie den Unfrieden und kommen zu kurz. Meistens habe ich lediglich eine Abzweigung verpasst, zu der ich zurückkehren muss – mehr nicht. Ich muss deswegen nicht meinen Teil, den ich im Organismus bin, gleich komplett abgeben.
Ein Beispiel: Vor einiger Zeit kam genau dieser oben beschriebene Unfriede rein. Ramon und ich stellten fest, dass immer dann, wenn ich bei einer wöchentlichen Sitzung mittwochs teilnahm, das Leben verloren ging. Was war die Folge: Falsche Sitzung, falscher Platz, falsches Projekt geschnappt, Überlastung für mich, die Kinder „ticken aus“ … So (er-)zog ich in diesem Moment die Kinder weg vom Leben und das ist der Anfang der Zerstörung der Familie! [1]
Ich legte diese Wirkung bei der nächsten Sitzung in die Mitte, dass ich und die Kinder immer das Leben verlieren aufgrund der gleichen Sitzung. Fazit: Alle konnten bestätigen, dass es nicht mehr passt, wenn ich dort dabei bin. Darüber hinaus konnten sie die Sitzung grundsätzlich weiter optimieren, dass die Länge nicht immer den Rahmen sprengen muss! Und alles, was meinen Dienst als Mentorin bei Kla.TV/Panorama-Film betrifft, konnten wir auf
einen anderen Tag in der Woche schieben, an dem ich jeweils frei und empfänglich bin, weil die Kinder dann nicht zu kurz kommen und wir in einem kleineren Gremium alles ausreichend besprechen können.
Seit dieser Anpassung spüren die Kinder wieder, wie Leben und Ruhe von mir ausgehen. Alle daraus resultierenden Unruhen verschwanden damit aufs Mal und die Kinder machten Fortschritte, ohne dass ich ihnen gross helfen musste. Warum nochmal? Weil ich in den Prioritäten des Lebens bin, und die Kinder dieses Leben spüren! Da sind sie mir ein heilsamer Spiegel.
So jagen wir zusammen diesem Leben nach und geben unser Teilchen in den Organismus!
Eure Anna-Sophia
[1] Empfehlenswert zu diesem Thema ist die Hochzeitsbotschaft „Mit neuen Augen sehen“ von unserer Hochzeit 2019. Beim letzten Teil der Predigt redete Papa über die Prioritäten. Siehe: www.familie-sasek.ch/doppelhochzeit/











